Clubhouse: Was ist dran an dem Hype?

Clubhouse: Was ist dran an dem Hype?

Am vergangenen Wochenende in aller digitalen Munde und Bubbles: Clubhouse soll die neue Social Media-App sein. Entsprechend dem Hype explodierten die Nutzerzahlen. Für alle, die’s verpennt haben, das Wichtigste auf einen Blick.

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Es gibt schon alles, was es braucht. Denkt man. Und dann kommt eine neue Plattform mit neuen Formaten, neuen Features und neuem Nutzen. Und dann denkt man: Genau das hat gefehlt.

Was ist Clubhouse?

Am vergangenen Wochenende in aller digitalen Munde und Bubbles: Clubhouse soll die neue Social Media-App sein. Entsprechend dem Hype explodierten die Nutzerzahlen. Für alle, die’s verpennt haben, das Wichtigste auf einen Blick:

  • Clubhouse ist eine Audio-Only-App, die einen Live-Austausch der User ermöglicht.
  • Kommuniziert wird in sogenannten Rooms. Diesen kannst du als User beitreten. Oder du eröffnest deinen eigenen Raum. Auch geschlossene Räume können erstellt werden.
  • User können auf Clubhouse sozusagen Live-Podcasts starten, an denen sich wiederum andere User aktiv beteiligen, sprich mitreden, oder einfach nur zuhören können.
  • Um User zu werden, braucht es einen Invite-Link. Wer sich registriert, kann zwei weitere Personen einladen.
  • Bisher ist Clubhouse nur für iOS
    verfügbar.

Use Case: So sieht die Nutzung aus

Wir haben Clubhouse getestet und sind gleich mal für gute 3 Stunden in der neuen App versunken. Du wartest noch auf deinen Invite? Dann lassen wir dich kurz an unserer Nutzung teilhaben: Um Clubhouse zu nutzen, erstellst du dir in einem ersten Schritt ein Profil mit Vor- und Nachnamen, Username und Profilbild oder importierst dein Twitter-Profil. Dann synchronisierst du dein Profil mit deinen Kontakten und folgst jenen Kontakten, die schon da sind. Damit Clubhouse dich deiner Bubble zuteilen kann, gibst du in einem nächsten Schritt deine Interessen an. Jetzt katapultiert dich die App direkt in deine Bubble und du stehst vor der Wahl, welchen gerade stattfindenden Paneldiskussionen du lauschen möchtest. Trittst du einem Room bei, kannst du entweder passiv lurken oder du hebst deine virtuelle Hand und signalisierst dem Moderator, dass du auch etwas zu sagen hast. Der Moderator hat dann die Möglichkeit, dich auf die digitale Bühne zu holen. Natürlich kannst du auch deinen eigenen Room erstellen und dort selbst zum Moderator werden und Diskussionen leiten. Über eine Kalenderfunktion erhältst du außerdem einen Ausblick für anstehende Diskussionen, die dich interessieren könnten.

The Good, the Bad and the Ugly

Die Gründer aus dem Silicon Valley haben sich die besten Zutaten aus Plattformen wie Twitch, Twitter, Spotify und YouTube rausgefischt und daraus ihre eigene Suppe gekocht. Aber nicht jedem scheint diese Suppe zu schmecken. Vor allem die lückenhaften Datenschutzrichtlinien stoßen so manchen sauer auf. Die auf Clubhouse stattfindenden Gesprächsrunden werden nämlich mitgeschnitten. Plus: Um jemanden einzuladen, musst du der App Zugriff auf deine gesamten Kontakte gewähren. Damit landen wir auch schon beim nächsten Kritikpunkt: Die Einladungs- und Exklusivitätspolitik finden einige Kritiker, ja, Scheiße – Stichwort: FOMO und Privilegien. Dem muss entgegengehalten werden, dass es sich bei der App aktuell um eine Beta-Version handelt. Das langsame Roll-Out basiert also schlichtweg auf dem technischen Bestreben den Server nicht zu überlasten. Nichtsdestotrotz scheint das Invite-Only-Konzept der App auch auf strategischer Ebene wertvolle Dienste zu leisten: Der Wunsch dabei zu sein, oder besser gesagt, die Angst was zu verpassen, izzz da. Kritisiert wird außerdem, dass die Content-Richtlinien und Community Guidelines noch Wünsche offen lassen. So bietet die App auch literally Räume für The Ugly wie etwa Holocaust-Leugner, Rassismus, Hass gegen die LGBTQIA*-Community, Islamfeindlichkeit, Neonazis und Misogynie. An einer Lösung für dieses schwerwiegende Problem arbeitet Clubhouse noch – deshalb auch die fragwürdige Aufzeichnung aller Gespräche, heißt es. Und damit schließt sich der Kreis der Kritikpunkte.

So: What about The Good? Clubhouse trifft den Zahn der Zeit. Insbesondere jetzt, wo physische Sozialkontakte kaum bis gar nicht möglich sind – und wer weiß, wie lange noch – bietet Clubhouse eine grandiose Ausweich-Möglichkeit für alle Arten von Events: Messen, Podiumsdiskussionen oder auch künstlerische Veranstaltungen können easy digital abgehalten werden. Nachdem Podcasts in den vergangenen Jahren regelrecht geboomt haben, hat Clubhouse das Konzept aufgegriffen und um ein wichtiges Element erweitert: Den Interaktionscharakter. Jeder darf, sofern es der Host erlaubt, auf die Bühne und seinen Senf abgeben. Zudem bietet Clubhouse ein Next-Level-Networking: Über räumliche Grenzen hinweg können sich Menschen aus verschiedensten Branchen miteinander connecten und austauschen. Klar, das geht auch auf LinkedIn. Der Live-Charakter ist es aber, der das Networking zu etwas Besonderem macht. Obwohl die App mit dem Audio-Only-Konzept einen gewissen kreativen Rahmen setzt, bieten sich innerhalb dessen vielzählige Möglichkeiten an: Wöchentliche Live-Sendungen, Live-Jam-Sessions, Experten-Diskussionen, Workshops, Collaborations – whatever works.

Clubhouse als Marketing-Tool

Und damit wären wir auch beim letzten Punkt: Wie lässt sich Clubhouse für dein Online-Marketing nutzbar machen? Welche Möglichkeiten bietet das Netzwerk für deine Marke? Je nach Angebot, Story und Zielgruppe hast du auf Clubhouse verschiedene Möglichkeiten, um mit deiner Community in einen Multilog zu treten.

  • Public Relations: Offene Pressekonferenzen, die nicht nur Journalisten die Möglichkeit Fragen zu stellen, einräumen, sind mit Clubhouse möglich.
  • Branding und Content Marketing: Regelmäßiger Hub-Content zu unterschiedlichen Themen, die mit deiner Marke in Zusammenhang stehen? Das lässt sich auf Clubhouse im direkten Austausch mit deiner Zielgruppe umsetzen.
  • Influencer Marketing: Eine Menge Influencer und Personen des öffentlichen Lebens sind bereits User der App – Tendenz steigend. Es bietet sich hier also etwa die Möglichkeit an, mit einem oder mehreren Influencern live über deine Marke zu quatschen.
  • Interne Kommunikation und Vertrieb: Die Option der geschlossenen Räume kann für firmeninterne Kommunikationszwecke, z.B. Schulungen und digitale Mitarbeiter-Events, oder für den Verkauf im B2B-Bereich dienlich sein.

What next?

Insbesondere weil die App noch in Kinderschuhen steckt, weist sie noch einige Mängel auf:

  • Wer Fragen stellen will, muss sprechen. Das kann je nach Situation und Person eine Hürde darstellen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Ein Chat-Feature, durch welches man per Text Fragen oder Anregungen an die Speaker und Moderatoren richten kann, könnte hier eine Lösung sein.
  • Auch Ein-Klick-Reactions, wie wir sie von YouTube-, Facebook- oder IG-Live-Videos kennen, bietet Clubhouse derzeit noch nicht.
  • Es gibt zudem noch keine Möglichkeit einen Raum zu muten. Um eine Diskussion kurz stummzuschalten, muss diese verlassen werden.
  • Der App-interne Kalender mit allen Upcoming Rooms bietet noch keine Sync-Funktion, um die vorgemerkten Sessions im iOS oder Outlook-Kalender festzuhalten.
  • Das Clubhouse-Profil kann bislang nur mit dem Twitter- und Instagram-Profil gekoppelt werden. Insbesondere für Networking-Zwecke ist eine Koppelung mit den LinkedIn-Profilen wünschenswert.

Es bleibt festzuhalten: Clubhouse ist ein spannendes neues Netzwerk, das es auf dem Schirm zu behalten gilt. Auch wenn die aktuelle Beta-Version noch einige Wünsche offenlässt, so darf der Ansturm nicht unterschätzt werden. Wir bleiben dran.

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