Letzten Freitag führte Facebook Hashtags ein. Damit will man wohl nicht einmal mehr die Konkurrenz kopieren, sondern erweitert das Angebot um eine Funktion, die mittlerweile Common Sense in Social Networks ist. Ähnlich der Einführung von Tabbed Browsing im Internet Explorer.
Was sind Hashtags?
Ein Hashtag ist ein #-Symbol direkt vor ein Wort gestellt. Damit kann man seine Beiträge in Social Networks "markieren". Poste ich beispielsweise ein Foto von meiner Katze auf Instagram, schreibe ich den Hashtag #Katze oder besser #Cat zur Anmerkung. Instagram erkennt den Hashtag und macht ihn automatisch klickbar. Wer jetzt auf den Hashtag klickt, sieht alle Instagram-Fotos, die ebenfalls mit dem Hashtag markiert wurden. Sehr beliebt sind auf Instagram übrigens Hashtags wie #Foodporn für Bilder vom Essen oder #Caturday für Katzenbilder am Samstag - ich nehme an, dass diese auch bald bei Facebook Hashtags Einzug halten werden.
Twitter Hashtags
Auf Twitter sind Hashtags essentiell und "part of the game". Offizielle Hashtags werden dazu verwendet, die Diskussionen auf dem Microblog zu bündeln, z.B. #Oscars für die Verleihung des Filmpreises. Bei Sportveranstaltungen werden meist die Abkürzungen der Kontrahenten aneinandergereiht, also beispielsweise Österreich gegen Schweden #AUTSWE (die Heimmannschaft wird zuerst genannt). Außerdem setzt sich automatisch bei Großereignissen und Katastrophen sehr schnell ein Hashtag durch, kürzliche Beispiele: #Hochwasser oder #occupygezi.
Durch Verwendung von Hashtags und das Lesen eines Hashtag-Streams sammelt man Informationen zu einem bestimmten Thema, meistens natürlich detaillierter und schneller als die Presse.
Lösen Facebook Hashtags jetzt Twitter ab?
Jetzt stellt sich die Frage, ob mit Facebook Hashtags die Ablöse von Twitter kommt. Ich bezweifle stark, dass das dies gelingen wird. Twitter besticht durch Simplizität. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand mittels Facebook Hashtags den Song Contest verfolgt und mitkommentiert. Das würde nur die Timeline verstopfen und wahrscheinlich zu vielen "Blocks" führen (auf Twitter ist es übrigens gang und gäbe, jemandem nur so lang zu folgen, wie ein Thema aktuell ist und dann wieder zu entfolgen).
Fashbook Hashtags als Momentaufnahmen und Marketing-Chance
Was aber sinnvoll ist, ist die Möglichkeit, mit Facebook Hashtags Momentaufnahmen zu einem Thema zu finden. Ich klicke auf den Hashtag zu einem Thema und sehe, was meine Freunde, die Seiten, denen ich folge, und der Rest auf Facebook darüber zu sagen hat. Das gibt natürlich super Marketing-Möglichkeiten: Durch die Verwendung von Hashtags kann ich als Seitenbetreiber für größere Reichweiten sorgen. Zum Beispiel kann eine Biermarke viel Spaß beim #ChampionsLeague Finale wünschen oder ein App-Entwickler seine Meinung zur #Apple Konferenz kundtun.
Fazit
Facbeook Hashtags funktionieren (zumindest bei mir) bereits auf der Facebook-Website, in der iPhone App jedoch noch nicht.
Mit Facebook Hashtags wird auf jeden Fall die Möglichkeit gegeben, größere Reichweiten zu erzielen, ohne dafür Ads schalten zu müssen. Facebook macht also einen großen Schritt auf die Unternehmen zu. Ob die Funktion auch angenommen wird, bleibt abzuwarten. Allerdings sehe ich dadurch die Chance, den Einstieg in andere Social Networks zu erleichtern, denn "so richtig cool sind Hashtags auf Twitter!".